Kawabata Gyokushō 川端玉章 (1842-1913)


 

Das Thema „Ryūmontaki“ (Drachentor-Wasserfall) bezieht sich auf die chinesische Legende des Karpfens, der die Stromschnellen von Longmen (Drachentor) überwindet und sich in einen Drachen verwandelt. Das Sujet hat zwei Bedeutungen. Einerseits verweist es auf die Stärke des Karpfens, der gegen die Wasserströmung schwimmen und springen kann und somit Sinnbild für Männlichkeit und Ausdauer ist. Andererseits wird in China der Karpfen, der die Longmen-Schnellen des Gelben Flusses hochspringt, als eine Parabel angesehen für den jungen Anwärter, der die Hürden der Beamtenprüfungen besteht. Der Karpfen ist damit auch ein Symbol von Beharrlichkeit und Erfolg.

Kawabata Gyokushō 川端玉章 (1842-1913) aus Kyoto geboren lernte die Shijō-Malerei bei Nakajima Raishō. 1866 ging er nach Tokyo und wurde 1890 Professor an der Kunsthochschule Tokyo, wo er den in Kyoto angesiedelten Malstil der Shijō-Schule propagierte. 1909 gründete er die Kawabata-Malschule, wo er zahlreiche Schüler ausbildete. Lit.: Roberts, S. 71.

Bemerkenswert bei dieser Hängerolle ist die schöne Montierung. Sie ist nicht nur technisch hervorragend, sondern die Seidenbrokate sind auch farblich fein aufeinander abgestimmt. Die Wellenmuster der Stoffe ichi-monji und jō- bzw. ge-jidai nehmen Bezug auf das Wasser-Thema.