Auf beiden Seiten des Inrō ist eine Flusslandschaft zu sehen. Auf der einen Seite befindet sich ein Boot, in dem ein Fischer steht. Er ist dabei ein Netz einzuziehen und der Korb hinter ihm wird seinen Fang aufnehmen. Auf der anderen Seite steht ein stakender Mann in einem Kahn mit Überdachung. Das Hauptmotiv wird seitlich gerahmt von Felsen und Blattwerk, unten sind hohe Wellenberge, oben dünne Wolkenbänke dargestellt.
Beim Dekor mancher Inrō des 17. Jahrhunderts muss man sich erst zurechtfinden. Langsam arbeitet man sich in der Betrachtung durch den Lackaufbau und erkennt wie durch Benutzung Lackschicht für Lackschicht abgegriffen wurde bis zur untersten Schicht, dem braune sabiji. Das Auge tastet sich über die Oberfläche, nimmt Details wahr und ergänzt Motive im Geiste. Die Betrachtung wird zum Ratespiel. Durch Abrieb sind nur mehr vereinzelt die winzigen quadratischen Plättchen aus Goldfolie oder Perlmutter erhalten, zeugen aber von der technischen Sorgfalt, die auf dieses Inrō angewandt wurde. Ein auch dem Altersabrieb geschuldeter Effekt ist das Zusammenspiel der glänzenden (lichtreflektierenden) Schwarzlackpartien und mit dem matten sabiji. Reizvoll ist die lineare Zeichnung: Parallellinien bei den Wogen, kurze Striche, die das Strohdach eines der Boote andeuten, und ein Linienwirrwarr für das rein dekorative Blattwerk des Fonds. Die schillernden Perlmuttereinlagen hingegen setzen einen kräftigen Akzent im Gefüge der dunklen Flächen.