Bäuerin beim Wäscheklopfen

 

Die Bäuerin, erkennbar an ihrem um den Kopf geschlagenen Tuch, hebt den Schlägel an, um den zusammengelegten Stoff auf dem vor ihr liegenden Holzblock zu walken. Neben ihr hockt ein Junge. Während die Frau ein gestreiftes Gewand trägt, zeigt das Gewand des Jungen und der zu bearbeitende Stoff ein typisches kasuri-Muster von sich überkreuzenden Streifen in der Art des Schriftzeichens für Brunnen (i 井) in Ikat-Technik (kasuri). Dieses Stoffmuster war auf dem Land gang und gäbe. Im Gegensatz dazu wirkt die Gürtelschärpe (obi) mit einem Hanfblattmuster nahezu luxuriös.

Gewaschen wurde in Japan an Bach- und Flussufern oder in Waschwannen (tarai) im Haus. Die in Waschlauge getränkten Stoffe wurden — um verbesserte Reinheit zu erreichen —zusammengefaltet und mit einem Walkhammer (kitsuchi/kinuta) auf einem Holz- oder Steinblock (uchiban) geschlagen. Durch das Schlagen verdichtete sich das Gewebe, das Tuch wurde geschmeidig und der Stoff erhielt einen schimmernden Glanz.

Das Wäscheklopfen war eine abendliche Beschäftigung der Frauen auf dem Land, dessen Klang in Gedichten oft besungen wurde. Wenn man in der Ferne an den heimatlichen Walkton dachte, kamen Gedanken an die Heimat sowie Gefühle von Sehnsucht, Einsamkeit und Traurigkeit auf.

Masakazu 正一 ist eine sehr häufige Signatur, auch weil sie leicht zu schreiben ist. Sie ist in diesem Fall keinem speziellen Künstler zuzuordnen. Schnitzstil, gerundete Form des Zahnsegments und Patina sprechen für eine frühe Datierung.